Orgel der Florinskirche

Förster & Nicolaus Orgel der Florinskirche Koblenz (51/III, erbaut 2010)

„Wedding Day At Troldhaugen“ (Edvard Grieg, 1843-1907)
eingespielt von Christian Tegel an der Orgel der Florinskirche

Die Orgel in der Florinskirche wurde 2010 von der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus (Lich, Hessen) erbaut. Sie besitzt insgesamt 3729 Pfeifen verteilt auf drei Manuale und 51 Register. Sie ermöglicht durch ihre vielseitige Disposition die stilgerechte Interpretation vieler Orgelwerke von Barock bis Moderne. Das großzügig ausgebaute Schwellwerk erlaubt vor allem auch die klangvolle Darstellung der französisch-romantischen Orgelmusik. Die Spieltraktur ist grundsätzlich mechanisch, die Koppeln, sind für eine leichtgängige Spielweise elektrisch. Es stehen 75.000 elektronisch speicherbare Registerkombinationen auf dem internen Speicher sowie ein USB-Ausgang zur Speicherung beliebig vieler externer Kombinationen zur Verfügung. Ein Glockenspiel und ein Zimbelstern runden den Klang des Instruments ab.
Eine großzügige private Spende des langjährigen Presbyters der Ev. Kirchengemeinde Koblenz-Mitte Dr. Dietrich Auge und Mittel des Landes Rheinland-Pfalz machten den Neubau 2010 finanziell möglich. Die Dr. Dietrich-Auge-Stiftung als Unterstiftung der STIFTUNG FLORINSKIRCHE unterstützt die Wartung und Stimmung der Orgel. Auch die sogenannten „Pfeifenputzer-Patenschaften“ leisten ihren Beitrag dazu, das Instrument für die Zukunft in einem tadellosen Zustand zu erhalten.

Im Sommerhalbjahr finden an der Förster & Nicolaus Orgel der Florinskirche regelmäßig Orgelkonzerte, Orgelandachten sowie Orgelführungen statt.
Informationen zu den aktuellen Terminen finden Sie HIER.

Disposition der Orgel

I. Manual, Hauptwerk, C – a’’’
Prinzipal 8’
Großgedackt 16’
Rohrflöte 8’
Gamba 8’
Oktave 4’
Flûte allemande 4’
Quinte 2 2/3’
Superoktave 2’
Cornett 8’
Mixtur 1 1/3’
Trompete 16’
Trompete 8’
Tremulant
II. Manual, Brustwerk, C – a’’’
Prinzipal 8’
Quintathön 16’
Salizional 8’
Flauto traverse 8’
Lieblich Gedackt 8’
Singend Prinzipal 4’
Blockflöte 4’
Sesquialtera 2 2/3’
Waldflöte 2’
Larigot 1 1/3’
Scharff 1’
Dulzian 16’
Cromorne 8’
Tremulant
Glockenspiel
Zimbelstern
III. Manual, Schwellwerk, C – a’’’
Viola d´amour 16’
Horn Prinzipal 8’
Tibia 8’
Viola pomposa 8’
Voix céleste 8’
Bordun 8’
Fugara 4’
Nachthorn 4’
Nasard 2 2/3’
Flautino 2’
Terz 1 3/5’
Fourniture 2’
Contra Fagotto 16’
Trompette harm. 8’
Hautbois 8’
Clairon harm. 4’
Tremulant
Pedalwerk, C – g´
Untersatz 32’
Prinzipalbaß 16’
Subbaß 16’ Auszug aus Untersatz
Oktavbaß 8’ Auszug aus Prinzipalbaß
Gedacktbaß 8’ Auszug aus Subbaß
Tenorbaß 4’ Auszug aus Oktavbaß
Großmixtur 5 1/3’
Kontra Posaune 32’
Posaune 16’ Auszug aus Kontraposaune
Trompete 8’ Auszug aus Posaune

 

Spielhilfen

Koppeln:
III / II
III / I
II / I
III / Ped
II / Ped
I / Ped
Sub III
Super III ausgebaut
Sub III / I
Super III / I
Sub III / II
Super III / II
Super III / Ped
Sub II
Super II
Sub II / I
Super II / I

Nebenzüge:

Euphrasia
Walze
Motor

Es stehen 75.000 elektronisch speicherbare Registerkombinationen zur Verfügung.

Insgesamt besitzt die Orgel 3729 Pfeifen, aufgeteilt auf drei Manuale und 51 Register. Ein Glockenspiel und ein Zimbelstern runden den Klang des Instruments ab. Das Gesamtgewicht der Orgel beträgt ca. 16 Tonnen.

Eine großzügige private Spende unseres langjährigen Presbyters Dr. Dietrich Auge und Mittel des Landes Rheinland-Pfalz machten den Neubau 2010 finanziell möglich.
Wir freuen uns, wenn auch Sie die Orgel und die spätere Wartung und Stimmung der Orgel unterstützen und für das Instrument spenden.

Pfeifenputzer-Patenschaften
Wir freuen uns, wenn Sie eine Pfeifenputzer-Patenschaft übernehmen und damit die Dr. Dietrich-Auge-Stiftung unterstützen! Der Ertrag aus dem Vermägen der Stiftung dient der Wartung und Stimmung der Orgel. Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei Kantor Christian Tegel, Tel 0261/94249017.

Bankverbindung:
Evangelischer Gemeindeverband Koblenz
Verwendungszweck: „Dr. Dietrich Auge-Stiftung“
IBAN DE97 5776 1591 2900 0899 00
BIC GENODED1BNA
Volksbank RheinAhrEifel eG


Rückschau: Die Einweihung der neuen Orgel im Dezember 2010

Faszinierende Klänge haben die Koblenzer Florinskirche erfüllt. Nach knapp einem Jahr Bauzeit ist die neue Orgel am 1. Advent eingeweiht worden.

Etwa 600 Gäste waren zum Festgottesdienst gekommen und ließen sich durch das virtuose Orgelspiel von Kantor Christian Tegel begeistern. Das 16 Tonnen schwere Instrument verfügt über genau 3729 Pfeifen und hat dank moderner Elektronik 30.000 speicherbare Registrierkombinationen – beste Voraussetzungen für das Spielen vielfältiger Kompositionen aller Epochen. Erbaut wurde die neue Orgel von der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus aus Lich (Oberhessen).

Nur vier Jahre hat es von den ersten Planungsgesprächen bis zur Einweihung der neuen Orgel gedauert – ein Projekt, von dem der ehemalige Florinspfarrer und heutige Berliner Bischof Dr. Markus Dröge in seiner Predigt sagte: „Hätten Sie mich vor zehn Jahren gefragt, ob es jemals eine neue Orgel für die Florinskirche geben könne, ich hätte wahrscheinlich abgewinkt und gesagt: ‚Die Zeiten sind nicht so.’“

Dass „die Zeiten“ jetzt doch so sind, verdankt die Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte vor allem ihrem langjährigen Presbyteriumsmitglied Dr. Dietrich Auge. Der Arzt hat sich mit dem jetzt gebauten Instrument einen lange gehegten Wunsch erfüllt.

Alten Traum erfüllt

Bis zur Zerstörung der Stumm-Orgel von 1820 durch einen Schwelbrand im Jahre 1970 hat er selbst als Jugendlicher am historischen Instrument Orgelunterricht genommen. Weil die 1973 in Betrieb genommene Orgel nur eine weitaus geringere Klangqualität bot, träumte er jahrzehntelang vom Raum füllenden Zauber vergangener Zeiten.
Etwa die Hälfte der Gesamtkosten in Höhe von rund 850.000 Euro spendete er deshalb für das europaweit ausgeschriebene Orgelbauprojekt. Die übrigen Kosten hat das Land Rheinland-Pfalz zum Neubau der Orgel beigesteuert.

In der Festschrift zur Einweihung der neuen Orgel schreibt Staatssekretär Dr. Salvatore Barbaro vom Ministerium der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz: „Nach der Einbindung des Rheinlandes 1815 in das preußische Territorium benötigte Friedrich Wilhelm III. für seine in Koblenz stationierten Garnisonen eine ausreichend Platz bietende Kirche. Er kaufte der Stadt die leerstehende Stiftskirche ab und ließ sie 1818 bis 1820 nach Entwürfen von K. F. Schinkel und J. C. von Lassaulx neu gestalten.“

Bereicherung auch zur Bundesgartenschau 2011

Das Land Rheinland-Pfalz, in der Rechtsnachfolge des Landes Preußen, und die Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte sind heute zu gleichen Teilen Eigentümer der Florinskirche. Dankbar sei er vor allem, dass die neue Orgel das kulturelle Programm zur Bundesgartenschau in Koblenz 2011 bereichern werde, so Barbaro.

Bischof Dröge zeigte sich in seiner Predigt überzeugt: „‚Unsere Florinskirche wird nun mitten in der historischen Altstadt von Koblenz ihre Wirkung als Klangkörper und Resonanzraum der frohen Botschaft noch besser entfalten können.“ Sie werde mit ihren offenen Türen und dieser neuen Orgel „nun noch stärker Touristen und Passanten anziehen“ und das kirchenmusikalische und damit das kulturelle Leben noch stärker bereichern können.

Zur Einweihung der neuen Orgel sind im Dezember 2010 folgende Festkonzerte erklungen:

Samstag, 4. Dezember, 19.00 Uhr
Orgelkonzert (Wolfgang Seifen, Berlin)
Improvisationskonzert

Samstag, 11. Dezember, 19.00 Uhr
Orgelkonzert (Johannes Geffert, Köln)
Werke von J.S. Bach. F. Mendelssohn, F.A. Guilmant u.a.

Samstag, 18. Dezember, 19.00 Uhr
Orgelkonzert (Bernhard Leonardy, Saarbrücken)
Werke von C. Saint-Saens, S. Rachmaninov u.a.

Freitag, 31. Dezember, 22.30 Uhr (Silvester)
Orgelkonzert (Christian Tegel)
Werke von J.S. Bach, R. Schumann und L. Vierne

  • Katrin Püschel